Dienstag, 8. Juli 2014

Melbourne!!! Hier war ich 4Monate verschollen ;)



HUHU!!!

Liebste Grüße aus Australien!!

Nachdem mein letzter Eintrag ja nun wirklich schon sehr, sehr lange her ist und mich der ein oder andere von euch hingewiesen hat, dass mein blog aktualisierungsbedarf hat, will ich mal meine Melbourne-Zeit zusammenfassen.
Es waren unbeschreiblich 3,5 Monate, die ich dort verbracht habe. Und ja, es ist tatsächlich ein wenig Heimat geworden… Aber von vorne…

Nachdem Anna und ich unseren wunderschönen east coast trip in Melbourne beendet hatten, beschlossen wir sofort mit der Jobsuche zu starten. Wir hatten uns bereits vor Ankunft um eine Unterkunft gekümmert und zogen in ein share house ein. Das ist so wie eine WG, nur halt in einem Haus. Diese Wohnmöglichkeit war von Beginn an günstiger als ein Hostel. Das bedeutete für uns natürlich ein doppeltes Plus!! Wir hatten ein „zu Hause“ und nicht das ständig wechselnde Hostelleben und es war auch noch günstiger :)
Unser Geld war leider ziemlich dem Ende nahe und da wir so oder so für ein Weilchen in der City bleiben wollten, beschlossen wir uns die Stadt etwas später anzugucken. Es ging also sofort auf Jobsuche. Nun bin ich auch schon an dem Punkt, wo ich euch sagen kann, dass es nicht nur Urlaub und Sonnenschein in so einem Backpacker-Jahr gibt. Jobsuche ist echt schwer. Ich habe mindestens 60 Lebensläufe verteilt. Und mit „verteilt“ meine ich tatsächlich, dass ich durch sämtliche Straßen in Melbourne gelaufen, in die Läden, Restaurants und Cafés reingegangen bin und gefragt habe, ob die einen Job für mich haben. Dann lässt man in der Regel seinen Lebenslauf vor Ort und hofft darauf, auf ein Trail eingeladen zu werden. Es hat mich 2,5 Wochen, viele Nerven und (ich glaube 3 Trails) gekostet bevor ich meine Jobs hatte. Auch meine Freundin Anna war natürlich die gesamte Zeit mit am Start. Teilweise suchten wir zusammen, teilweise separartely, aber insgesamt hatte sie ein kleines bisschen mehr Glück und fand eine Woche vor mir einen Job in einem Chicken-shop. Dort arbeitete sie auch bis zum Ende unserer Melbourne-Zeit.
Die Zeit der Suche war ganz ehrlich gesagt etwas deprimierend. Das wirklich traurige an der Geschichte ist allerdings, dass ich keinen meiner Jobs auf Grund meiner tatsächlichen Qualifikationen bekommen habe. Es hat hier leider niemanden interessiert, dass ich ein abgeschlossenes Studium und eine Ausbildung habe. Ich habe in einem Punkt auf meinem Lebenslauf etwas geflunkert und diese Lüge hatte auch noch variiert. Je nachdem wo ich mich beworben habe, hatte ich also zu meinen Schulzeiten in einem Restaurant oder in einem Modegeschäft gearbeitet… Ich hatte schon vorher gehört, dass man mit solchen Schwindeleien hier auf der Jobsuche nicht zaghaft sein darf und das kam auch hin.

Ich kann es aber auch vollkommen verstehen, dass die Unternehmen nicht unbedingt einen Backpacker einstellen wollen, wo sie bereits vorher wissen, dass die Person nicht lange verweilen wird. Schließlich ist es ja doch immer wieder Arbeit jemanden einzuweisen…

Naja, weiter in meiner Geschichte :) Meinen ersten Job ergatterte ich also in einem Fashion shop. Dort teilten sie mir allerdings schon bei meiner Einstellung mit, dass ich nur wenige Schichten haben werde… Das System verstehe ich auch nicht wirklich, aber egal. (Nebenbei gesagt, in diesem Geschäft habe ich letztendlich nie wirklich gearbeitet, da sie noch vor meiner ersten Schicht bankrott gegangen sind. Zu dem Zeitpunkt hatte ich aber zum Glück schon 2 weitere Jobs.)

Ich musste also weiter nach einem Zweitjob suchen und fand ein mexikanisches Restaurant. Auch hier hielt sich die Anzahl meiner Arbeitsstunden sehr in Grenzen und es reichte gerade mal für die Miete. Somit ging die Suche weiter. Ich fand ein dänisches Restaurant, welches mich zur Probearbeit einlud. Dort wurde ich auch sofort als quasi Tellerwäscher eingestellt.
Und da waren sie, meine finalen beiden Jobs. Ich muss zugeben, dass ich die Idee sehr cool fand mich in einer völlig neuen Branche zu versuchen. Hatte ja zuvor noch nie in der Gastronomie gearbeitet und nun gleich in 2 Restaurants ;) Aber es sollte noch besser kommen und ich habe die Jobs und vor allem die Menschen drum herum am Ende wirklich sehr liebgewonnen.

In der gesamten Zeit der Arbeitssuche sind Anna und ich dann auch noch einmal umgezogen. Unsere erste Wohnung war in Sunshine West (falls ihr euch die Karte von Melbourne anschauen wollt ;)). Das war allerdings relativ weit außerhalb und die Umgebung regelrecht etwas gruselig. Also zogen wir relativ kurzentschlossen nach einer Woche um nach St. Kilda. St. Kilda ist wirklich wunderschön und gehört zu den Szenevierteln in Melbourne. Es ist sozusagen das Friedrichshain von Berlin. :D Uuuund…. Direkt am Strand!!! 




Mein Weg zur Arbeit (zur Tram) und zurück in St. Kilda ;)

Leider haben Anna und ich den Winter hier in Australien unterschätzt. Es wird tatsächlich sehr sehr kalt, sodass ich nie in Melbourne baden war. Aber es war trotzdem wunderschön am Strand entlang zu wandern und sich auf der Pinguin-Insel ein wenig in der Sonne niederzulassen. Ja, wir hatten dort wirklich eine Pinguin-Insel! Diese war zwar mit dem Festland verbunden, aber es lebten dort wirklich freilebende Pinguine :) Sehr cool!!!




Naja, so wurde das Leben dann auch relativ normal. Ich arbeitete ziemlich viel. Montag bis Freitag wusch ich Teller und Töpfe im Denmark house (obviously das dänische Restaurant) und am Wochenende und manchmal auch Montag und/ oder Dienstag am Abend arbeitete ich als Waitress beim Mexicaner.
Hecho en Mexico :D
 
Nach einiger Zeit ergab sich dann noch eine neue Chance für mich. Mein Boss in dem dänischen Restaurant feuerte seine Zweitköchin und es ist wohl sehr schwer gute qualifizierte Köche zu finden. Also bot ich an, dass ich es gerne mal versuchen würde. Ich eröffnete ihm aber auch gleichzeitig, dass ich noch nie zuvor auch nur annähernd als Koch gearbeitet hatte und er mir alles beibringen müsste. Aber es gibt ein Argument, was bei sowas relativ gut wirkt :P
Wenn er mich anlernt, kann er mir die Arbeitsschritte so beibringen, wie er sie gerne umgesetzt bekommen haben möchte. Sobald er einen qualifizierten Koch in seiner Küche hat, arbeitet der „Neue“ mit seinen Eigenheiten, da ich aber keine Ahnung hatte, konnte ich es ja nur so umsetzen, wie er mir etwas zeigte… Ohje, wenn man die ganze Story aufschreibt, wirkt das ganze viel verwirrender. Aber egal, weil am Ende: Tadaaa, ich war der neue Koch in der dänischen Küche und konnte damit meine gastronomischen Erfahrungen noch mehr vertiefen. 


mein Boss im Denmark house

Und nun kann ich euch verraten: Koch sein, ist ein verdammt schwerer Job und wird wohl nicht der Beruf womit ich meine Brötchen verdiene… Ich kann mich nicht so blöd angestellt haben, da ich über die gesamten 3 Monate nicht gefeuert wurde :P Aber ich habe die eine und andere Narbe davon getragen. Für einen kurzen Zeitraum hielt ich die Tradition, dass ich mich jeden Freitag in der Spätschicht verletzte. Somit ist wohl die Narbe, welche entstand als ich mir fast den kleinen Finger abgeschnitten hatte am gravierendsten… (mit ganzen 3 Stichen musste mein Finger geflickt werden. :D) Die Spuren davon, dass ich mir heißes Öl über fast die komplette rechte Hand gegossen hatte, sind glücklicherweise schon stark verblasst. ;) Ich sah zwischendruch ein bisschen aus wie eine Mumie mit meinen Händen. Ich bringe also definitiv einige Zeichnungen von meinem Trip nach Australien mit.^^ Aber wie heißt es so schön: Aus Fehlern lernt man!

Waren meine Kollegen/ Bosse nicht führsorglich :P

 So verging die Zeit in Melbourne ziemlich fix. Ich arbeitete viel, genauso wie Anna. Wir wohnten zwar noch zusammen, sahen uns aber fast nie. Wir fanden Freunde, hautsächlich in unseren Arbeitskollegen und auch insgesamt waren beide meiner Arbeitsplätze wie meine kleine Familie. Zum Ende hin habe ich zumindest bei dem mexikanischen Restaurant nur noch aus Spaß die Wochenenden gearbeitet und war sogar eine richtig gute Waitress. (Sie sagten ich wäre eine der besten Waitresses die sie ja hatten und ich solle ja bald wieder kommen ;))
Aber auch bei meinem Hauptjob im dänischen Restaurant brachte ich es nie übers Herz auch nur eine Schicht zu streichen.  Es hatte sowohl Anna als auch mir sehr gut gefallen, wieder so etwas wie einen geregelten Alltag zu haben und wir waren beide sehr verblüfft wie schnell die Zeit verging.

Irgendwann 3 oder 4 Wochen bevor wir weiterzogen, sind wir auch noch ein weiteres Mal umgezogen. Da ich fast nie zu Hause war entschlossen wir uns in ein günstigeres share house zu ziehen, welches dichter an Annas Arbeitsstelle war.

Ach, und natürlich versuchten wir auch ein bisschen Melbourne und Umgebung zu erleben. Über die Osterzeit waren Anna und ich zum Bells Beach gefahren (ca. 1,5h mit den öffentlichen Verkehrsmitteln) um uns das Surf Festival nicht entgehen zu lassen. Wir hatten Glück mit der Sonne an diesen Tagen, aber insgesamt war das auch die Zeit, wo wir mehr und mehr feststellen mussten, dass Australien nicht 365 Tage Sommer hat. Nein, auch hier wird es kalt und regnerisch… Naja, wir gingen natürlich auch ein wenig aus, gingen ins Kino, guckten uns die schönen Ecken von Melbourne an und ich war sogar im Zoo. Ich persönlich mag die Southbank Area sehr gerne. Der Stadtbezirk liegt direkt am Fluss mit vielen Restaurants und gepflegten Grünanlagen. Melbourne ist wirklich sehr Berlinähnlich. Vielleicht gefiel es mir deshalb so gut ;)
Zwischendurch hatten wir sogar noch einmal deutschen Besuch hier. Patrick und André machten auf ihrer Weltreise einen kleinen Abstecher über Melbourne. (Für alle die sie nicht kennen, die beiden sind Unifreunde von mir.) Gemeinsam mit ihnen durch die Straßen zu ziehen, machte die Stadt noch heimischer und bis auf die Sprache und die Preise unterschied sich nicht viel von unserem Berliner Leben. :) An dieser Stelle noch einmal: Es war ein Vergnügen euch hier zu haben! ;) Viel Spaß noch!!

Melbourne Uni

Am Ufer des Yarra River

Southbank view <3

der Markt ist ein MUSS ^^

Southbank auch by night wunderschön!!!


Tja ihr Lieben, dass war nun quasi meine Zeit in Melbourne von Anfang März bis Ende Juni zusammengefasst… Ich werde Melbourne wirklich sehr vermissen! Und es gibt mehr als nur einen Grund, weshalb ich nochmal zurückkommen würde. ;)
Um natürlich auch diesen Abschnitt unseres Backpacker-Daseins anständig und vorübergehend abzuschließen, begaben wir uns kurz vor unserer Abreise noch auf einen kleinen ersten Roadtrip entlang der Great Ocean Road. Aber das soll ein neuer Post werden…


Lasst es euch gut gehen!!! :*

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