Ein herzliches Hallo!!!
Ich hoffe, es geht euch allen gut!?!
Wie bereits im letzten Post erwähnt, machten Anna und ich
uns auf unseren Weg durch den Westen. Die Straßenführung waren wir ja nun zum
Glück bereits gewohnt. ;) Allerdings sind wir ja Frauen und von Zeit zu Zeit
brauchen wir Frauen etwas länger um wirklich los zu kommen. Das bedeutet,
nachdem wir unser Auto in Empfang genommen und auf den Namen Chucky getauft
haben, mussten wir natürlich erst noch einkaufen. Für solch einen Ausflug muss
schließlich ausreichende Verpflegung zur Verfügung stehen. Des Weiteren legten
wir fest, was genau wir wirklich sehen wollten und wie weit unsere Tour gehen
sollte. Wie viele Kilometer wir am Ende tatsächlich hinlegten, verrate ich
später. Die Hauptattraktionen unseres Trips waren also Shark Bay, Ningaloo Reef
und der Karijini Nationalpark. Ich hatte es in dem ganzen Jahr in Australien
bisher noch nicht geschafft einen Nationalpark zu besuchen. Der Plan war also
perfekt! ;)
Es bedeutete aber auch für den Rest des ersten Tages:
fahren, fahren, fahren und nach knappen 280km rechts abbiegen :P. Also: auf in
den Roadtrip und in wunderschöne Sonnenuntergänge!! Irgendwann stoppten wir an
einem Overland Roadhouse um in unserem Auto nach hinten durchzuklettern und
schlafen zu gehen.
Der nächste Tag hielt einige Sehenswürdigkeiten für uns
bereit. Wir erreichten die Shark Bay Heritage Area und hier erwartete uns ein
schöner Strand nach dem anderen. Es war einfach nur paradiesisch. Wir bogen
völlig ungeplant an einem der Beschilderungen, die Beach enthielten ab und
landeten auch schon am Nanga Bay.
Dazu kam, dass wir nach der Kälte in Melbourne und Perth ehrlich
gesagt nicht erwartet hätten, im australischen Winter noch einmal Shorts zu tragen
und durchs Wasser zu waten. Aber ob an Shell Beach, wo der Strand durch und
durch aus Muscheln besteht oder Eagle Bluff, wo wir von oben auf dem Berg bis
auf den Meeresgrund gucken konnten und Lemon Sharks sahen, das Wasser war
überall einfach nur angenehm erfrischend und glasklar.
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Nanga Bay |
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Shell Beach |
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Eagle Bluff |
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Eagle Bluff |
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Monkey Mia |
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Monkey Mia |
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Denham |
Auch auf den Straßen war die Sicht unbeschreiblich. Alles
schien grenzenlos weit zu sein. Es sieht einfach malerisch aus, wenn man während
der Fahrt bis zu Horizont gucken kann und die Straße doch nicht endet!

Es gab noch einen kurzen Tankstopp in Denham und ging dann
endlich rüber ins Monkey Mia Resort, wo ich doch soooo gerne die Delphine sehen
wollte… Und wir wurden nicht enttäuscht!!! Natürlich hat auch Australien den
Dreh raus, dass man keine andere Chance hat als auf einem überteuerten
Campingplatz zu übernachten, aber wir genossen die warmen, sauberen Duschen und
wurden am nächsten Morgen überwältigt!! Delphine sind leider keine Langschläfer
und somit ging es um 7am raus aus den Federn und ab an den Strand. Die Delphine
kommen in diesem Resort jeden Morgen in die Bucht herein und holen sich von den
Resortmitarbeitern ihr Frühstück ab. Stellt euch das aber bitte nicht vor wie
einen Streichelzoo. ;) Es ist strengstens untersagt die Tiere an zu fassen. Und
doch ist es so cool und faszinierend!! Ich war aufgeregt, wie ein kleines Kind.
Anna und ich standen also nun mit einigen anderen Besuchern
in aller Frühe am Strandufer (ein Glück war Winterzeit, sodass es nicht zu
überfüllt war.) und erwarten die Delphine. Aber allein der Anblick der
aufsteigenden Sonne über dem Wasser sah einzigartig aus und hat das frühe
Aufstehen belohnt.
Als sich dann noch 6 Delphine blicken ließen, waren wir beide
völlig aus dem Häuschen. Eine der Mitarbeiterinnen wies uns an, wann wir am
Strand warten mussten und ab wann wir bis wohin in Wasser kommen durften. Und
dann standen wir da, mit den Beinen knöcheltief im Wasser und einen Meter vor
uns schwammen die Delphine. :) Mein Traum wurde wahr!!! Die Tiere sind aber
auch schön! ;)
Nach einer Weile wurden dann willkürlich ein paar der
Besucher ausgewählt um bei der Fütterung zu helfen. Auch Anna durfte einem der
Delphine einen Fisch reichen. :)
Nach der Aufregung am Morgen entschieden wir den restlichen
Tag ein wenig zu entspannen und erst am Nachmittag weiter zu fahren. Dann ging
es runter von der Halbinsel und an der Küste entlang hoch in Richtung Ningaloo
Reef. Geschlafen wurde aber natürlich wieder ganz unkonventionell auf einem
Rastplatz. ;) Am nächsten Morgen fuhren wir noch vor dem Frühstück die
restlichen 1,5h und genossen anschließend unsere erste Mahlzeit des Tages in
Coral Bay mit Blick auf den Strand. Herrlich!!! Hier war es nun endlich so
warm, dass wir den Bikini wieder auspackten und am Strand in der Sonne lagen
sowie baden gingen. :P Das Wasser war auch an diesem Strand wieder wunderschön
und glasklar und ich fing an zu verstehen, warum alle so begeistert von
Westaustralien sind. Es ist einfach schön!
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Coral Bay |
Von Coral Bay brachen wir ebenfalls am Nachmittag auf um
doch noch einmal ein bisschen ins Landesinnere zu fahren. Das nächste Ziel hieß
Karijini Nationalpark.
Tja, und nun können wir uns auch als richtige Australier
bezeichnen. Weil was passiert jedem Australier mindestens einmal?? Genau, jeder
nimmt mindestens einmal ein Kangaroo mit. Also, check! Ja, Tatsache, auf
unserer Fahrt durch die endlosen Straßen, hüpfte uns mit einem Mal ein Kangaroo
vor das Auto. Wir erwischten es mit unserem linken Kotflügel. Das Tierchen war
leider ein ganz schöner Brocken, sodass der gesamte Kotflügel nach hinten
gepusht wurde und wir von dort an immer beide auf der Fahrerseite rein und raus
klettern mussten. Aber wenigstens das Tier hat wohl überlebt. Die Tiere sind
echt dumm… Einige Tage später versuchte nämlich auch ein Wallaby auf die
gleiche Arte und Weise uns „Hallo“ zu sagen. Bei dem haben wir aber
glücklicherweise noch ein bisschen besser reagiert und ihn nur ein bisschen an
geschupst. Auto und Tier sind dabei unverletzt geblieben. Das war übrigens ein
sehr bedrückender Faktor auf unserer Reise. Ich habe noch nie so viele tote
Tiere am Straßenrand gesehen. Da die Australier jedoch nix davon halten
Leitplanken oder anderweitige Begrenzungen aufzustellen oder ihre Tiere (z.B.
Kühe, Schafe) einzuzäunen, ist es aber auch nicht überraschend.
Naja, nach einem großen Schrecken und einem erweiterten Loch
in der Reisekasse erreichten wir den Karijini Nationalpark. Hier blieben wir 2
weitere Tage und verbrachten den Tag mit Klettertouren durch Canyon-Schluchten.
Es sieht auch hier wirklich sehr schön aus, wie sich über kleine oder große
Wasserfälle die Bergseen sammeln.
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Circular Pool |
An den Abenden fingen wir allerdings an nahezu alles
anzuziehen, was wir besaßen, weil es nachts einfach mal so unglaublich kalt
wurde… Das hätte ich nicht für möglich gehalten. Tagsüber erfreuten wir uns an
herrlichem Sonnenschein und Wärme und nachts wachten wir auf, weil die Nase
fast vor Kälte abfiel. Aber wir überlebten es ohne schwerwiegende Erkältungen.
;) Am zweiten Tag besuchten wir noch den schöneren Pool und kletterten durch
das überwältigende Gestein. Auch die Seen hier waren faszinierend klar!
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Hamersley Gorge |
Mensch, jetzt habe ich schon wieder so viel Text, aber der
Trip war auch eine unserer besten Idee. Und wir waren so stolz, weil keine von
uns gedacht hätte, dass wir es wirklich noch auf die letzten 2 Wochen umgesetzt
bekommen, den Westen zu erkunden.
Nach dem Nationalpark begaben wir uns nun auch schon auf den
Rückweg. Um jedoch eine weitere, eiseskalte Nacht zu vermeiden, fuhren wir an
der Küste entlang zurück Richtung Perth. Hier gab es nur noch einen letzten
aufregenden Stopp am Pink Lake. Ich weiß, dass klingt sehr girly… :P Es gibt
ihn jedoch tatsächlich! Es ist nur nicht wirklich ein See, sondern eher eine
Bucht und durch irgendwelche Mineralien färbt sich das Wasser wirklich pink.
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Pink Lake |
Vollkommen überwältigt von den Eindrücken erreichten wir
wieder Perth. Dieser Trip wird uns (wie natürlich auch viele andere
Erfahrungen) ewig in Erinnerung bleiben. Nun gehöre auch ich zu den Personen,
die sagen: Ihr müsst unbedingt mal nach Westaustralien, die Area ist einfach
nur wunderschön!!
Ach, und bevor ich es vergesse, wir haben es in diesen 9
Tagen tatsächlich geschafft knappe 4200km runter zu fahren. :D
Eigentlich wollten wir noch eine Nacht in dem Hostel
verbringen, allerdings ging unser Flieger zurück nach Sydney um 2am nachts… Da
lohnt es sich ja nicht wirklich noch ein Bett zu zahlen! Also nur nochmal
frischgemacht und ordentlich gegessen und dann ab zum Flughafen… Zurück
dorthin, wo alles angefangen hat…